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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 53

1845 - Heidelberg : Winter
~1 §. 18. Die Eroberung Kanaan's. 53 Jordan und belagert zuerst die feste Stadt Jericho, deren Mauern durch den Glauben fallen. Als er auch die Stadt A i durch Kriegslist gewonnen und anderseits die G i b c o n i t e n sich durch List ihre Erhaltung von Josua verschafft hatten, machten sich verschiedene kanaani- tische Völkerschaften auf, gegen Josua zu streiten; dieser aber schlug sie in der großen Am o r i t er sch l a ch t. Darauf er- oberte er eine Stadt nach der andern und nahm innerhalb sieben Jahren den größten Theil des Landes ein. Da wurde das Volk müde zu streiten, und statt die noch übrigen Kanaaniter vollends zu bekämpfen, forderte, es von Josua die Vertheilung des Landes. Diese geschah durch's Loos unter die noch übrigen zehntehalb Stämme, und eine Zeit lang hatte Israel Ruhe. Als Josua alt und betagt war, hielt er einen allgemeinen Landtag zu Sichem, ermahnte das Volk noch einmal zur Bundestreue gegen Jchovah, und starb 1433 v. Ehr. 4. Israel unter den Richtern. §. 19. Kweil aber Israel nicht alle Kanaaniter verbannet hatte, so wurde durch dieselben bald dieser, bald jener Stamm zu fleischeslustigem Götzendienst verführt und trat ab von dem lebendigen Gott. - So oft dies der Fall war, so oft gab Gott die Abtrünnigen in die Hände der Heiden, von denen sie eine Zeit lang hart bedrückt wurden. Erst wenn sie wieder in reuiger Buße zum Herrn riefen, erweckte derselbe bald aus diesem, bald aus jenem Stamme einen muthigen Glaubenshelden, der im hei- ligen Kriege Israel wieder von seinen Feinden erlöste und es zur verlassenen Bundesordnung zurückbrachte. Solche Männer hießen Richter, weil sie nach errungenem Frieden das Volk als außerordentliche Oberrichter nach den Vorschriften des göttlichen Gesetzes richteten. Die wichtigsten unter ihnen waren Othniel, Ehud,

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 74

1845 - Heidelberg : Winter
^74 §. 31. Die dorische Wanderung und die griechischen Colonieen. Odysseus von Ithnka—; auf Seiten der Trojaner Hekto r, Ä neas und Sarpödon durch Thaten der Tapferkeit und Klugheit aus. Endlich wurde die Stadt durch die List des Odysseus erobert und zerstört; aber die Heimkehrenden hatten theils auf Irrfahrten noch manches Ungemach zu bestehen, theils fanden sie nach ihrer Heimkehr Verwirrung und Un- glück im Haus. Den Krieg vor Troja hat der epische Dichter Homer (1000 v. Ehr.) in der Ilias, und des Odysseus Irrfahrten und Heimkehr hat er in der- Odyssee besungen. .8 Die dorische Wanderung und die griechischen Colonieen. §. 31. Etwa hundert Jahre nach dem trojanischen Kriege brachte die dorische Wanderung gewaltsame Veränderungen in Südgriechenland hervor. Von den H e r a k l i d e n oder Nachkommen des Herakles aufgefordert, machten sich nämlich die Dorier, ein rauhes Bergvolk in Thessalien, gegen den Peloponnes auf, gewannen eine große Schlacht gegen die sich ihnen widersetzenden (meist achäischen) Fürsten und Völker, und eroberten in vielfachen Kämpfen, die sich durch mehrere Jahrhunderte hindurchziehen, endlich den ganzen Pelo- ponnes mit Ausnahme von Arkadien. Die erobernden Könige und Anführer stellten sich in jedem eroberten Lande an die Spitze der Regierung; ihre Stamm- genosscn bildeten darin den edleren Stand mit vollem Bürger- rechte und freiem Grundbesitze; die Besiegten sanken zu Hörigen herab. Diejenigen Besiegten, die sich nicht unterwarfen, verließen das Festland und gründeten auf den v o r d c r n Küsten von K l e i n a s i e n und auf den k l e i n a s i a t i s ch e n Inseln neue Niederlassungen. Diese Colonieen waren der Zeitfolge nach folgende:

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 189

1845 - Heidelberg : Winter
h. 70. Das Frankenreich. 189 Er führte mit den heidnischen Sachsen, welche fortwährende Raubeinfälle in das fränkische Gebiet machten, einen lang- wierigen Religionskrieg, da ohne Ablegung des Heidenthums und Annahme des Christenthums an keine Zähmung dieses wilden Volkes zu denken war. Weil ihnen aber die Taufe durch das Schwert aufgezwungen wurde, so standen sie nach jeder Unterwerfung immer wieder auf, bis sie sich endlich, durch viele Niederlagen gedemüthigt, nach 31 Zäh- ren zu einem dauernden Frieden (803), und durch den Vor- gang ihres Herzogs Wittekind zur allgemeinen Annahme des Christenthums bequemten, wogegen sie ihre alte Verfas- sung beibehalten durften. Schon bald nach Anfang des Sachsenkrieges hatte Karl, auf einem Zuge gegen die Lombarden, den König derselben, Desiderius, bei Pavía besiegt und das lombardische Reich mit dem fränkischen vereinigt. — Etliche Jahre darauf machte Karl, während einer kurzen Ruhe der Sachsen, einen Zug gegen die Mauren (oder Araber) in Spanien, und nahm deren Land bis an den Ebro ein. — Nach Be- endigung des Sachsenkrieges züchtigte er die S laven an der Elbe und die Normannen in Dänemark, weil sie den Sachsen geholfen hatten. — Hierauf dämpfte er einen Aufstand der Bayern unter Thassilo Ii, und zog gegen die räuberischen Avaren in Ungarn, die er bis hinter die Raab zurückdrängte. So umfaßte nun das fränkische Reich alle Län- der von der Eider bis zum Ofanto (in Unterita- lien) und von dem Ebro bis zurraab und Elbe, und alles beugte sich vor Karl's mächtigem Geiste, womit er allein das große Reich ordnete und lenkte und die Bedürfnisse so verschiedenartiger Völker befriedigte. Um die monarchische Gewalt zu befestigen, schaffte er al- lenthalben die Herzogswürde ab, und setzte dagegen zur Handhabung des Rechts über die einzelnen Gaue Richter (Grafen), deren Amtsführung er durch königliche Send- boten von Zeit zu Zeit untersuchen ließ. — Um die Gemüther

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 219

1845 - Heidelberg : Winter
§. 78. Die pyrenaische Halbinsel. 219 folgen, die ihren politischen Ansichten irgend im Wege standen, — so daß man die Inquisition in Spanien nicht eigentlich als einen Eingriff der geistlichen Macht in die Staatsgewalt, sondern als „einen königlichen, nur mit geistlichen Waffen ausgerüsteten Gerichtshof", folglich als ein politisches Institut betrachten muß. Daher waren alle Inquisitoren Beamte des Königs, die nur er ein- und absetzen konnte, und der Vortheil aus allen Gütereinziehungen, welche die Jnqui- sitionshöfe verhängten, fielen nur der königlichen Kammer an- heim. Oft -suchten selbst die Päpste vergebens die Strenge dieses spanischen Gerichts zu mildern. Als es der Negierung Ferdinand's und Jsabella's auch gelang, 1492 der maurischen Herrschaft in Granada ein Ende und Spanien dadurch vollends zu einem einigen Staate zu machen, war es vorzüglich die Inquisition, durch welche man die Zwangsbekehrung der Mauren bewerk- stelligte und gleichzeitig die Juden aus Spanien ver- trieb,— Maaßregeln, die jedoch weder der Kirche, noch dem Staate wahrhaft förderlich waren. Das Königreich Portugal bildete sich im 12. Jahr- hundert aus einer castilischen Statthalterschaft durch Alfons l (seit dessen Siege bei Ourique über die Mauren 1139), und erhielt durch Alfons Iii in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch gänzliche Vertreibung der Mauren den jetzigen Umfang. Durch Alfons Iv den Kühnen. und Pedro! den Strengen erhob sich Portugal im 14. Jahr- hundert schon zu bedeutender Macht. — Im Anfänge des 15. Jahrhunderts begannen mit der Auffindung der Inseln Porto Santo und Madeira die Entdeckungen der Por- tugiesen, welche Iohann's I dritter Sohn, Heinrich der Seefahrer, besonders beförderte, so daß 1439 dieazoren entdeckt, und in der Mitte des 15. Jahrhunderts das grüne Vorgebirg und Sierra Leone erreicht wurde.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 275

1845 - Heidelberg : Winter
§. 94. Die Republik der vereinigten Niederlande. 275, ken zur See bei Lepanto gebrochen hatte) bestätigte. Da er aber den Vertrag verletzte, um die spanische Herrschaft wenigstens in einem Landestheile wieder völlig herzustellen, was ihm auch gelang, so entstund ein neuer Aufstand; und als der neue spanische Statthalter Alexander von Par- ma, Margarethens Sohn, den Niederländern zwar ihre alten Rechte einräumen, aber in allen Provinzen die katho- lische Kirche wieder Herstellen wollte: so schloßen die sieben nördlichen reformirten Provinzen auf Betrieb Wilhelms von Oranien die Utrechter Union, wogegen sich die südlichen katholischen Provinzen den gewandten Un- terhandlungen und glücklichen Waffen des spanischen Statt- halters meistens fügten, unter Bedingungen jedoch, die ih- nen eine größere Selbstständigkeit gewährten, als sie zuvor hatten. Hierauf sagten sich 1381 die vereinigten Generalstaaten von der spani- schen Regierung los und stellten den von Philipp in die Acht erklärten Wilhelm von Oranien, — und als dieser bald darauf, in Folge dieser Ächtung, von einem der auf ihn lauernden Mörder in seinem Palaste zu Delft meuchlings erschossen wurde, dessen jungen und raschen Sohn Moritz an die Spitze ihrer Republik. Zwar war die neue Republik durch Parma's Kriegsglück eine Zeit lang sehr bedrängt. Als aber nach Parma's Eroberung von Antwerpen 1585 (dessen Belagerung durch die Ausdauer beiver Theile sehr denkwürdig ist) England den Niederländern Beistand leistete, und Philipp im Kriege gegen England seine unüberwindliche Flotte (s. §. 93) verlor und aus Mangel an Geldmitteln kaum die südlichen Niederlande behaupten konnte: so eroberte Moritz die ver- lornen Theile der Union wieder, und Spanien war, eilf Jahre nach Tode Philipps, genöthigt, 1609 mit der Re- publik der vereinigten Niederlande einen zwölfjährigen Waffenstillstand zu schließen und die Niederlande als freien Staat anzuerkennen. 18*

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. VIII

1845 - Heidelberg : Winter
Vorwort zur ersten Auflage. Viii zugleich behufs der Leseübungen im deutschen Sprachunterrichte ein- geführt ist, leicht bis zu demjenigen Grade ergänzt, welcher der faß- lichen Übersicht keinen Eintrag thut. Jedenfalls wird durch einen Leitfaden, wie der vorliegende, dem Lehrer die nöthige Selbftthätig- keit nicht verkümmert, indeß bei einer größern Ausführlichkeit des Lehrbuchs für diese Stufe der Lehrer sich fast bloß auf das Geschäft des Abhörenö oder höchstens des Zufammenziehens beschränken müßte. Der hier mitgetheilte Inhalt kann bei ausreichender Stundenzahl in Einem Jahre durchgemacht werden; wo jedoch nur das Minimum der Zeit eingeräumt ist, reicht er auf zwei Jahre aus, was besonders Schulen zu Gute kommen wird, denen nicht verstattet seyn sollte, ihre Schüler in einem besondern Jahrescurse näher in die deutsche Geschichte einzuführcn. Daß die neueste Geschichte von der französischen Revolution an nur ganz andeutungsweise berührt ist, wird Niemand befremdlich finden, der theils die Kürze der Lehrzeit, theils und vorzüglich das hier in Betracht kommende Alter der Schüler bedenkt. Nöthigenfallö können diese Schlußabschnitte im Unterrichte ganz wegbleiben und dem eigenen Nachlesen überlassen werden. Im Übrigen wird dieser Grund- riß , bei welchem die neueren Geschichtsforschungen nicht unberücksich- tigt geblieben sind, auch manchem Erwachsenen als Gedächtnißhülfe vielleicht einigen Dienst leisten, besonders, wenn es ihm gerade um die Erfassung eines durch das Ganze hindurchlaufenden Fadens zu thun scpn sollte. So möge denn diesem Merkchen neben den vorhandenen seiner Gattung ein verhältnißmäßiger Wirkungsraum gegönnt und dasselbe der Fürsprache derer gewürdigt werden, welchen sowohl Urtheil über seine Brauchbarkeit, als auch Einfluß auf seine Einführung in Schulen gegeben ist. G r ü n st a d t in der Pfalz, im Herbstmonat 1840. H. D.

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 77

1845 - Heidelberg : Winter
$, 32. Hellenisches Wesen. äußern Schönheit, von denen das gesammte griechische Volksleben durchdrungen war. Eben so eigenthümlich gestalteten sich ihre Staats- und bürgerlichen Verhältnisse. So wie aus der orientalischen Weltansicht das geschlossene, abgegränzte Kasten- wesen und die strenge Unterordnung unter ein allgemeines geistliches oder weltliches Oberhaupt mit unbeschränktem Willen hervorgieng: so führte die hellenischeweltanstcht zu den mannig- faltigsten, in vollkommener Freiheit nebeneinander bestehenden Stände- und Staaten- (eigentlich Städte-) Ein - r i ch t u n g e n. In der frühesten Zeit stand fast in jeder Völkerschaft Einer als König an der Spitze, und eben in dieser Zeit bewegen sich jene alten Heroensagen. Die darin vorkommende Königo- macht ist entweder auf Geburt und darauf fußendes Erbrecht, oder auf Gewalt gegründet. Nicht selten ist der König aber aber auch nur der Erste unter einer Anzahl von Adelsge- schlechtern (wie Odysseus auf Ithaka, Lheseus in Attika). Von einer Priesterherrschaft ist nirgends die Rede; die Priester hatten bloß die Opferbesorgung und standen überall unter den Königen: aber durch die Orakel hatten sie bedeutenden politischen Einfluß. Oraket waren priestcrlichc Anstalten, bei denen die ein- zelnen Menschen und Staaten sich in allen ungewissen, von Gesetz und Herkommen nicht geregelten Lebensverhältnissen Raths erholten. Die Erfahrungen und Kenntnisse, aus denen dieser Rath floß, pflanzten sich durch die Pfleger dieser Orakel fort. Schon in den frühesten Zeiten waren das pelasgische Orakel des Zeus zu Dod0na in Epirus, und das dorische Orakel des Apollo zu Delphi in Phocis die wichtigsten. An die Orakel und an andere heilige Tempel lehnte sich die Anstalt der Amphiktyonieen an. Eine A m p h i k t y o n i e war ein Bündniß mehrerer Völkerstämme zum Schutze der ihnen gemeinschaftlichen Heiligthümer und heiligen Festspiele, so wie zu einer gewissen Beschränkung der Feindseligkeiten

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 182

1845 - Heidelberg : Winter
182 §. 67. Untergang des weströmischen Kaiserreichs re. neugegründeten Reichen der Franken, Ostgothen und Longobarden die Lehensverfaffrrng oder das F eu - wesen aus. Von dem eroberten Lande nämlich behielt der König einen Theil als Privateigenthum, einen Theil ließ er den besiegten Einwohnern gegen Zins, einen Theil vertheilte er unter sein Gefolge, und was jeder Einzelne aus dem Gefolge bekam, gehörte ihm als freies Eigenthum (Allod), für welches er auch fernerhin die allgemeine Heeresfolge leisten (tn dem Heerbann mit.ziehen) mußte. Wen aber der König noch außerdem zu seinen befondern Diensten verpflichten wollte, dem gab er vom königlichen Privateigenthum einen Theil zu lebenslänglichem Genüsse, der Lehnsgut hieß, und wofür der Lehnsmann (Vasall) dem Lehnsherrn stets zu Dienst treu-gewärtig seyn mußte: versäumte er feine Pflicht, so konnte der Lehnsherr das Gut wieder einziehen. Ein ganz gleiches Verhältniß hatte Statt, wenn sonst ein reicher Allodbesitzer Theile seines freien Gutes an Leute seines Gefolges lehensweife vergab. Auf diesem Lehensverbande be- ruhte im Mittelalter der Bestand der monarchischen Verfas- sung und der ganzen bürgerlichen Ordnung. Durch die Franken kam das Lehenswefen auch in Deutschland auf. Von den germanischeü Völkern wendeten sich am frühesten die Gothen (durch Ulphilaö 359), sodann die Vandalen, Sueven, Burgunder und Langobarden zum Christenthum, wiewohl nach der arianischen Lehre. Als aber die Franken durch Chlodwig das Christenthum nach dem katholischen oder allgemeinen Bekenntnisse annahmen, so erhielt letz- teres allmählig die Herrschaft im Abendlande. Dies war wichtig, weil die altrömische Kirche nicht nur die christlichen Grundlehren am treuesten bewahrt hatte, son- dern auch fester geordnet war: denn es ist begreiflich, daß die im beständigen Kriegsleben verwilderten Völker durch das bloß äußerliche massenweise Taufen noch nicht zu wahren Christen umgewandelt wurden; daher schon viel gewonnen

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 202

1845 - Heidelberg : Winter
202 §. 73. Die Kreuzzüge. Den größten Vortheil zunächst zog die Hierarchie aus den Kreuzzügen, indem der Papst es war, der diesel- den anordnete, sie durch seine Vertreter (Legaten) leitete, sowie auch die Streitigkeiten unter den Kreuzfahrern schlich- tete, und überhaupt seinen Befehlen, ungeachtet öfteren Wi- derstrebens der Könige und Fürsten, in der Regel durch die ihm zu Gebote stehenden Mittel Gehorsam zu verschaffen wußte, und so das Ansehen eines richterlichen Oberherrn der ganzen abendländischen Christenheit bekam, während der Kle- rus durch Kauf, Geschenke und Vermächtniffe überreich an Gütern und Vorrechten wurde. Sittlichkeit und Religion aber erlitt aus dieser Berüh- rung mit dem Morgenlande durch die Vervielfältigung aber- gläubischer Auswüchse und durch die höchste Steigerung der sinnlichen Lüste und Genüsse wesentliche Nachtheile, welche durch die getroffenen Gegenvorkehrungen (z. B. durch Kran- kenhäuser, deren im 13. Jahrhundert an 19,000 in Europa gezählt wurden, und durch Vermehrung der geistlichen Or- den) nur theilweise gemindert werden konnten. Auch im Ab end lande fanden Kreuzzüge Statt und zwar gegen die heidnischen Slaven, insbesondere gegen die . Wenden, welche zuletzt von Heinrich dem Löwen besiegt wurden, und gegen die Preußen, die mit Hülfe des deut- schen Ordens zum Christenthume - gebracht und 1283 dem Orden unterworfen wurden. — Ebenso wurden auch Kreuz- züge gegen Ketzer gepredigt, insbesondere gegen die Albigenser im südlichen Frankreich (1209), bei wel- cher Gelegenheit die Inquisition aufkam, ein geistliches Gericht, das Jeden, der die Lehren und Einrichtungen der Kirche nicht anerkannte, mit schweren Strafen, selbst mit Feuer und Schwert, verfolgte (s. §. 78 u. 94).

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 206

1845 - Heidelberg : Winter
206 ' §. 75. Die Ausbildung der Landeshoheit. 4. Verfall der Lehensmonarchie und der Kirche. 1. Die Ausbildung der Landeshoheit. §. 75. <Äls zwei Jahre darauf der bisherige, wenig beachtete Gegenkaiser Friedrich's Ii und Konrad's Iv, Wilhelm von Holland, in einem Kriege gegen die Friesen umgekommen war, trat 1236—1273 das Interregnum ein, da kein deutscher Fürst die Kaiserkrone annehmen wollte, sondern dieselbe fremden Fürsten für Geld überlassen wurde, und zwar von dem einen Theile der Wähler dem englischen Prinzen Richard von Cornwallis, von dem andern Theile derselben dem Könige Alfons von Castilien. Um sich Anhänger zu verschaffen, suchte jener, wie dieser, die deutschen Fürsten durch Verleihung von Hoheitsrechten an sich zu fesseln, und dadurch wurde die kaiserliche Macht so geschwächt, die fürstliche dagegen so erhoben, daß von nun an die Kaiser über die fast selbst- ständige Macht der Reichsfürsten nicht viel vermochten, zu- mal da seit Heinrich Iv die großen Lehen (die Herzog- thümer, Fürstenthümer, Grafschaften re.) erblich geworden waren. Während zu dieser Zeit in Italien der letzte jugend- liche Sprosse des hohenstaufischen Hauses, Conradin, im Kampfe um sein väterliches Erbe Neapel und Sizilien, das der Papst dem französischen Herzog Karl von Anjou ge- geben hatte, dem Verrathe unterlag und zu Neapel unter dem Nichterbeile siel: stieg in Deutschland durch die Ab- wesenheit und Unmacht des Reichsoberhauptes und durch die selbstsüchtige Haltung der Fürsten die schon unter den Hohen- staufen eingerissene Unordnung aufs höchste. Jeder Stand, vom Fürsten herab bis zum Ritter und Stadtbürger, trach- tete nach Unabhängigkeit, und suchte sich auf Kosten des An- dern zu erheben und zu bereichern. Die Übel des Faustrechts
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